Konferenz im Hafen von Antwerpen mit Branchenexperten aus Deutschland und Belgien
Die AHK debelux organisierte im Rahmen einer Geschäftsreise nach Belgien ein Konferenzprogramm für deutsche Unternehmen aus dem Wasserstoffsektor.
Nordrhein-Westfalen und Hafen Antwerpen-Brügge: gemeinsame Wasserstoff-Importstrategie
NRW und der Hafen Antwerpen-Brügge verfolgen gemeinsam eine Wasserstoff-Importstrategie, die wichtige Synergien fördert. Dazu gehört eine Zusammenarbeit zwischen NRW und dem Hafen Antwerpen-Brugge, die sich beide der Energiewende verschrieben haben. NRW strebt bis 2045 Kohlenstoffneutralität an und will die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 80-95 % reduzieren. Der Hafen von Antwerpen will bis 2050 kohlenstoffneutral sein, mit einer geplanten Produktion von 1,2 Millionen Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr und jährlichen Importen grüner Moleküle in Höhe von mehr als 300 TWh.
Belgien spielt mit seiner starken Infrastruktur eine Schlüsselrolle. Das Land zeichnet sich durch sein rund 600 Kilometer langes Wasserstoffleitungsnetz aus, das von Air Liquide verwaltet wird. Im Rahmen der EHB-Initiative (European Hydrogen Backbone) plant der belgische Wasserstofftransportnetzbetreiber Fluxys ein 4.000 Kilometer langes Netz mit Übergabepunkten zu den Nachbarländern. NRW, wo sich bereits 100 der 500 Kilometer Wasserstoffleitung in Deutschland befinden, wird die erste Station in Deutschland sein, die Wasserstoff von Zeebrugge über die Verbindung Eynatten-Hürth transportiert.
Die Synergie zwischen diesen beiden Ländern wird durch ehrgeizige Strategien vorangetrieben, die ihre Entschlossenheit zeigen, im Wasserstoffsektor führend zu werden.
Beispiele der deutsch-belgischen Zusammenarbeit
- NRW plant, bis 2030 eine Million Tonnen grünen Wasserstoff zu importieren;
- Gleichzeitig plant Belgien, über den Hafen Antwerpen-Brügge rund 40 TWh/a grünen Wasserstoff zu importieren, von denen mehr als 10 TWh/a für Deutschland bestimmt sein werden;
- Der Autonome Hafen von Lüttich (Port Autonome de Liège) positioniert sich als wichtiger Logistikknotenpunkt mit der Aussicht auf Übergänge nach Deutschland und sogar China;
- Das Projekt Green Octopus 2.0 zielt auf die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit und die Schaffung eines integrierten Wasserstoffmarktes durch die Harmonisierung der Politiken und Vorschriften zwischen den Benelux-Ländern, Frankreich und Deutschland ab;
- Hinsichtlich des Transports von Wasserstoff auf der Schiene entwickelt DB Cargo innovative intermodale Container, um den Transport dieses wesentlichen Elements für die Dekarbonisierung zu gewährleisten, insbesondere dank der schnellen Anbindung an die Seehäfen Rotterdam und Antwerpen