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Hafen Antwerpen: Güterumschlag 2023 um 5,5% gesunken

06.03.2024

Dennoch konnte der Hafen weiter Marktanteile in der Reichweite Hamburg-Le Havre erwerben.

2023 war ein weiteres Jahr voller Herausforderungen für den Hafen von Antwerpen-Brügge, heisst es in der Pressemitteilung des Hafens. Geopolitische Spannungen und eine Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums führten zu einer geringeren Industrieproduktion und einem Rückgang der Handelsströme überall.

Infolgedessen sank der Gesamtumschlag, der 2023 rd. 271 Millionen Tonnen Fracht erreichte, im Vergleich zu 2022 um 5,5 %. Der Marktanteil des Containersegments des Hafens nimmt im Vergleich zu den anderen Häfen der Hamburg-Le Havre-Reihe weiter zu und bestätigt die starke globale Position des Hafens Antwerpen-Brügge in diesem Segment. Um seine strategische Rolle als Welthafen auch in Zukunft zu sichern, bleibt nachhaltiges Wachstum eine Priorität, und für die nächsten 10 Jahre ist ein großes Investitionsprogramm geplant.

Das weltweit schwache Wirtschaftswachstum und die geringere Nachfrage nach Rohstoffen belasten die globale Nachfrage nach Containertransporten. Für den Hafen Antwerpen-Brügge führte dies im Jahr 2023 zu einem Rückgang des Containerumschlags um 5,9 % in Tonnen und um 7,2 % in TEU im Vergleich zu 2022. Im Vergleich zu konkurrierenden Häfen schnitt der Hafen Antwerpen-Brügge besser ab. Der Marktanteil der Strecke Hamburg - Le Havre stieg in den ersten neun Monaten 2023 um 0,6%-Punkte auf 30,2%.

Der Umschlag von flüssigen Massengütern ging 2023 um 2,1 % zurück, womit das hohe Niveau von 2022 gehalten werden konnte. Der Umschlag von konventionellem Stückgut normalisierte sich nach einem starken Aufschwung nach der Covid-Krise zwischen Frühjahr 2021 und September 2022 auf das Niveau vor der Covid-Krise. Der gesamte Roll-on/Roll-off-Verkehr hielt sich mit einem leichten Rückgang von 2,1 % relativ gut. Der Umschlag (in Einheiten) wächst dank einer Zunahme des Umschlags von Neuwagen. Im Jahr 2023 wurden 3,56 Millionen Neufahrzeuge umgeschlagen. Das Segment Trockenmassengut lag um 13,9 % unter dem Vorjahreswert. Die Nachfrage nach Kohle, die im Jahr 2022 aufgrund der Energiekrise hoch war, ist inzwischen wieder stark zurückgegangen.

Zeebrügge hat im Jahr 2023 169 Kreuzfahrtschiffe und 953.048 Passagiere empfangen, was das Jahr 2023 zu einem Rekordjahr macht. Die Verteilung der Kreuzfahrten über das ganze Jahr und unter der Woche sorgte für einen gestaffelten Zustrom.

Im Jahr 2023 liefen 20.156 Seeschiffe den Hafen Antwerpen-Brügge an, was einem Rückgang von 4,2 % entspricht. Die Gesamtbruttoraumzahl dieser Schiffe stieg um 2,6 % auf 657 Millionen BRZ.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen Antwerpen-Brügge: "Wir haben schon seit einiger Zeit gesehen, dass 2023 kein Spitzenjahr sein würde. Als Hafen stehen wir daher im Zentrum der wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen. Aber mit einer starken Strategie, der Fusion und einer Effizienzübung haben wir uns rechtzeitig organisiert und gewinnen sogar Marktanteile im Bereich Hamburg-Le Havre. Gerade in unruhigeren Gewässern ist es wichtig, dass wir mit unserem Strategieplan als Kompass weiterhin zielgerichtet in die richtige Richtung segeln. Und das werden wir auch im Jahr 2024 tun."

In die Zukunft investieren

Als Welthafen und Tor zu und von Europa ist der Hafen Antwerpen-Brügge ein entscheidendes Glied in der internationalen Logistikkette. Nachhaltiges Wachstum ist daher von zentraler Bedeutung, und zwar nicht nur durch die Anziehung von Investoren, sondern auch durch eigene Investitionen. Für die nächsten zehn Jahre plant der Hafen daher ein Investitionsprogramm im Wert von 2,9 Milliarden Euro, unter anderem in neue Infrastrukturen wie eine Kaimauer für das Europa-Terminal, die Royers-Schleuse und Restflächen am linken Ufer.

Sowohl bei der Energieversorgung als auch bei der Energiewende will der Hafen auch in Zukunft eine Vorreiterrolle spielen. So fördert der Hafen Antwerpen-Brügge mit der Umsetzung des Projekts Warmtenet Antwerpen Noord aktiv eine Kreislaufwirtschaft. Die erste Wärmelieferung wird bald erfolgen, und die weitere Entwicklung des NextGen District ist für dieses Jahr geplant.

Um den erheblichen Bedarf an erneuerbarer Energie zu decken, setzt der Hafen nicht nur auf lokale Solar- und Windenergie, sondern engagiert sich auch stark für den Import grüner Energie. Wasserstoff ist dabei ein Schlüsselelement, das als Energieträger, Rohstoff für die Industrie und Kraftstoff für die Schifffahrt dient. Damit wird die Strategie, den Hafen zu einer klimaneutralen europäischen Wasserstoffdrehscheibe zu machen, konkretisiert. So werden noch in diesem Jahr die ersten Bunkerungen von Wasserstoff und Wasserstoffträgern wie Methanol stattfinden.

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