Umwelt und Recycling
Belgien

Fost Plus fördert mehr Wiederverwendung von Kunststoffen

12.02.2024

Der Entsorgungsdienstleister Fost Plus hat für den Zeitraum 2024-2028 wiederholt die Akkreditierung als belgischer Organismus für Verpackungsabfälle aus Haushalten erhalten.

Dies wurde von der Interregionalen Verpackungskommission mitgeteilt und im Newsletter von Fost Plus bekannt gegeben. Um die legal vorgeschriebenen Ziele für Recyclingquoten zu erreichen, muss der Dienstleister noch mehr Anstrengungen unternehmen. Dies werde auch zusätzliche Kosten verursachen.

Diese erneute Akkreditierung umfasst als erste Säule wird die getrennte Sammlung, sowohl zu Hause als auch außer Haus. Nachhaltiges Verpackungsmanagement sei die zweite Säule. Hierzu werde Fost Plus gemeinsam mit seinen Mitgliedern, Aktionspläne zur Vermeidung bzw. Verringerung von Verpackungen, zur Förderung der Wiederverwendung und zur weiteren Konzentration auf das Ökodesign erstellen, laut Fost Plus Geschäftsführer Wim Geens.

Steigerung der gesammelten Verpackungsabfälle

Seit 2019 können mehr Verpackungsarten in den blauen Sack geworfen werden. Das bedeutet, dass jedes Jahr 90.000 Tonnen zusätzliches Verpackungsmaterial (hauptsächlich aus Kunststoff) gesammelt werden, das zuvor über den Restmüll verbrannt wurde. Dadurch konnte die Kunststoffrecyclingquote von 42 % im Jahr 2019 auf 61 % im Jahr 2022 steigen, was dem gesetzlichen Ziel von 65 % im Jahr 2023 sehr nahe kommt.

Fost Plus blickt auf fünf Jahre mit weitreichenden Veränderungen in der Recyclingkette für Haushaltsverpackungen zurück. Zwischen 2019 und 2023 hat die Organisation bedeutende Fortschritte erzielt, mit einer Steigerung der getrennten Sammlung von Verpackungsabfällen pro Einwohner, einer Verbesserung der Recyclingquote für Kunststoffverpackungen und einer Optimierung der Zusammenarbeit mit Mitgliedern und Partnern. 

Steigerung der Recyclingquoten seit 2019

Die Einführung des Neuen Blauen Müllsacks im Jahr 2019 hat zu einer erheblichen Steigerung der jährlichen Sammlung von 8 kg Verpackungsmaterial pro Einwohner geführt, was etwa 90 000 Tonnen zusätzlichem Recycling, hauptsächlich von Kunststoff, entspricht. Die Kunststoffrecyclingquote stieg bis 2022 auf 61 %. Insgesamt investierte Fost Plus rund 1 Mrd. EUR zwischen 20169 und 2024 in die lokale Kreislaufwirtschaft, inkl. in den Bau von fünf high-tech-Sortierzentren.

Fost Plus konzentrierte sich nicht nur auf die Haushaltssammlung, sondern auch auf die Sammlung von PMD außer Haus und unterwegs und konnte die Menge gesammelter PMD verdoppeln. Ende 2022 lag der Zähler bei 24.000 Tonnen, was auf den Erfolg dieses Ansatzes hinweise.

Die Nachhaltigkeit von Verpackungen steht ganz oben auf der Tagesordnung. Die Branche hat sich verpflichtet, bis 2025 alle nicht wiederverwertbaren Verpackungen zu verbieten. Zwischen 2019 und 2022 verschwanden rund 2 500 Tonnen nicht wiederverwertbares Verpackungsmaterial aus den Geschäften. Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Industrie und den Betriebspartnern ist entscheidend, um technologische Lösungen zu finden und die Verpackungen unter Beibehaltung ihrer Funktion anzupassen.

Lücke in der Kreislaufwirtschaft schließen

Für die Zukunft sieht Fost Plus eine Verlagerung des Schwerpunkts von Verpackungen auf Materialien, wobei Unternehmen eine größere Rolle bei der nachhaltigen Gestaltung der Wertschöpfungskette spielen. In den nächsten fünf Jahren will Fost Plus auf dem Erfolg des Blauen Müllsacks aufbauen und die Lücke in der Kreislaufwirtschaft schließen, die Verwendung von recycelten Materialien in Verpackungen fördern, auf Verpackungen achten, die immer noch im Abfall landen, und Unternehmen beim Übergang zu mehr wiederverwendbaren Verpackungen und bei der Vermeidung unterstützen.

Mehr Kosten zu erwarten

Was die Kosten anbelangt, zeigt sich Fost Plus zuversichtlich, dass die zusätzlichen Anstrengungen, die von der Industrie für die Sammlung der Glas- und Papier-/Pappfraktion über Recyclingparks verlangt werden, teilweise durch die Kürzung anderer Ausgabenposten, kompensiert werden. Dennoch werde die Ausweitung der Sammlung zusätzliche Kosten verursachen, sowohl in Bezug auf die Materialien als auch auf die Prozesse.

Die geschätzten jährlichen Mehrkosten über den neuen fünfjährigen Genehmigungszeitraum für Fost Plus beschränken sich auf etwa 3,5 % seiner Betriebskostendes, meldete der Dienstleister.

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums freut sich Fost Plus auf eine nachhaltige Zukunft und eine saubere Welt für alle, während sie sich auf die Herausforderungen der nächsten fünf Jahre vorbereiten.

Ansprechpartner

Matthias Popp

Bereichsleiter

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