Deutschland
Umwelt und Recycling

Einwegkunststoff-Fondsgesetz: Bevollmächtigter ab 2025 Pflicht

07.01.2025

Ab diesem Jahr müssen ausländische Hersteller ohne Niederlassung in Deutschland vor der Aufnahme ihrer Tätigkeit zwingend einen Bevollmächtigten beauftragen.

Das Gesetz richtet sich an alle Unternehmen, die in Deutschland gewerbsmäßig bestimmte Einwegkunststoffe erstmals auf dem Markt bereitstellen oder diese unmittelbar aus dem Ausland über Fernkommunikationsmittel an private Haushalte oder andere Nutzer in Deutschland verkaufen. 

ACHTUNG: Diese Verpflichtung kann auch Firmen betreffen, die in Deutschland NICHT verpackungsverantwortlich sind!

AHK debelux unterstützt und berät Firmen bezüglich dieser neuen Vorgaben und hilft Ihnen bei den notwendigen Registrierungen und Meldungen in Deutschland, inklusive der gesetzlich vorgeschriebenen Benennung eines Bevollmächtigten.

Fehlende Meldungen führen automatisch zu einem Distributionsverbot betroffener Produkte und darüber hinaus zu erheblichen Bußgeldern.

Am 15.05.2023 wurde das Einwegkunststoff-Fondsgesetz (EWKFondsG) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und tritt somit schrittweise seit dem 16.05.2023 in Kraft.

Das Einwegkunststoff-Fondsgesetz (EWKFondsG) ergänzt die bereits bestehende Einwegkunststoffverbotsverordnung (EWKVerbotsV) und die Einwegkunststoffkennzeichnungsverordnung (EWKKennzV) aus dem Jahr 2021 und dient der Umsetzung der EU-Einwegkunststoffrichtlinie (EU 2019/904) vom 05.06.2019, deren Ziel die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt ist. 

Liste der betroffenen Produkte:

  1. Lebensmittelbehälter, das heißt, Behältnisse, wie Boxen mit oder ohne Deckel, für Lebensmittel, die  

    a. dazu bestimmt sind, unmittelbar verzehrt zu werden, entweder vor Ort oder als Mitnahme-Gericht, 

    b. in der Regel aus dem Behältnis heraus verzehrt werden und 

    c. ohne weitere Zubereitung wie Kochen, Sieden oder Erhitzen verzehrt werden können; keine Lebensmittelbehälter in diesem Sinne sind Getränkebehälter, Getränkebecher, Teller sowie Tüten und Folienverpackungen, wie Wrappers, mit Lebensmittelinhalt;   
     
  2. aus flexiblem Material hergestellte Tüten und Folienverpackungen, wie Wrappers, mit Lebensmittelinhalt, der 

    a. dazu bestimmt ist, unmittelbar aus der Tüte oder der Folienpackung heraus verzehrt zu werden und
     
    b. keiner weiteren Zubereitung bedarf;   
     
  3. Getränkebehälter mit einem Füllvolumen von bis zu 3 Litern, das heißt, Behältnisse, die zur Aufnahme von Flüssigkeiten verwendet werden, wie bepfandete und nicht bepfandete Getränkeflaschen und Verbundgetränkeverpackungen, einschließlich ihrer Verschlüsse und Deckel; keine Getränkebehälter in diesem Sinne sind Getränkebehälter aus Glas oder Metall mit Verschlüssen, Deckeln, Etiketten, Aufklebern oder Umhüllungen aus Kunststoff;
     
  4. Getränkebecher einschließlich ihrer Verschlüsse und Deckel; 
     
  5. leichte Kunststofftragetaschen, das heißt, Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke von weniger als 50 Mikrometern mit oder ohne Tragegriff, die den Verbrauchern in der Verkaufsstelle der Waren oder Produkte angeboten werden; 
     
  6. Feuchttücher, das heißt, getränkte Tücher für Körper- und Haushaltspflege; 
     
  7. Luftballons; ausgenommen sind Luftballons für industrielle oder gewerbliche Verwendungszwecke und Anwendungen, die nicht an Verbraucher abgegeben werden;  
     
  8. Tabakprodukte mit Filtern sowie Filter, die zur Verwendung in Kombination mit Tabakprodukten vorgesehen sind.  

Ab 2027 wird diese Liste noch ergänzt durch Feuerwerkskörper. 

Sprechen Sie uns an:

Ansprechpartner

Matthias Popp

Bereichsleiter

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