AHK debelux organisierte vom 17. bis 20. Otkober eine Delegationsreise für belgische Unternehmen und Netzwerke im Bereich Wasserstoff-Mobilität nach Hessen.

In Zusammenarbeit mit energiewaechter und der AHK Frankreich organisierten wir im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz eine Delegationsreise nach Hessen (Deutschland) für Unternehmen und Vertreter von Verbänden, Wirtschaftsnetzwerken und der Wissenschaft, die bereits in Belgien etabliert sind und ihren Fokus auf der Wertschöpfungskette bei der Elektrolyse von grünem Wasserstoff und der daraus resultierenden Infrastruktur sowie der Mobilität setzen.              

Auf dem Programm standen Workshops, Kooperationsbörse, Unternehmensbesuche und Networking-Möglichkeiten zwischen deutschen und belgischen Firmen. Unter den knapp zehn Teilnehmern aus Belgien waren auch die Unternehmen Industeel Belgium - ArcelorMittal und John Cockerill. Jede Firma konnte sich den Teilnehmern und Gästen präsentieren. Einen Marktüberblick zum Stand von Wasserstofftechnologien & Elektromobilität in Deutschland gab Raphael Goldstein, Senior Investment Consultant, Germany Trade & Invest GmbH. Über Wirtschaftliche Potenziale und Fördermöglichkeiten für H2-Projekte sprach Oliver Eich, Projektleiter Landesstelle Wasserstoff, LandesEnergieAgentur Hessen.

Die Delegation aus Belgien besuchte zudem die beiden Unternehmen Bosch Thermotechnik und Pfeiffer Vacuum GmbH.

Warum Hessen?

Relevante Industrien in der Region

• Metall- & Elektroindustrie
• Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik & Photonik
• Medizintechnik, Biotechnologie, Pharmazie

Verarbeitendes Gewerbe in Mittelhessen

• 80 Tsd. Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe
• 380 Unternehmen mit 50+ Beschäftigten
• Eine Exportquote 49 % zeugt von der internationalen Ausrichtung der Unternehmen in der Region.

Einzugsgebiet

• Jedes 4. Großunternehmen Deutschlands kann innerhalb von 2h erreicht werden.
• 15,8 Mio. Einwohner wohnen im 2h Einzugsgebiet

Erneuerbare Energien in Mittelhessen

Der Landkreis Vogelsberg verfügt über Erneuerbaren Energien-Anlagen mit einer elektrischen Leistung von 579 MW, wovon allein 458 MW durch Windenergie kommen. Damit verfügt der Landkreis über die größten Erzeugungskapazitäten für erneuerbaren Strom in ganz Hessen.

Der Landkreis Gießen verfügt über 156 MW EE-Anlagen, wovon der Großteil Photovoltaik-Anlagen sind und ca. 20 % WKA.

Im Jahr 2020 wurden 1156 GWh erneuerbarer Strom im Vogelsbergkreis und 207 GWh im Landkreis Gießen erzeugt.

H2-Tankstelle in Gießen

Errichtet wird ein PEM-Elektrolyseur [3MW] in Containerbauweise mit einer max. Wasserstofferzeugungskapazität von 1.290 kg pro Tag bzw. 14.400 Nm³ pro Tag. Eröffnung ist im Q4-2022. Der Hersteller ist nicht bekannt, bzw. die Info war nicht öffentlich verfügbar.

Für belgische Unternehmen gibt es viele gute Gründe in den Landkreisen Gießen und Vogelsberg sowie dem weiteren Umfeld in Hessen zu investieren:

• Laut dem Energieportal Mittelhessen wurde im Jahr 2018 215 % des Energieverbrauchs für den Vogelsbergkreis mit erneuerbaren Energien gedeckt. Davon stammten 171 % aus Windenergie. Damit bietet der Landkreis optimale Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff.
• Bei der Elektrolyse wird in der Wertschöpfungskette konkreter Bedarf gesehen. In Zusammenarbeit mit den regionalen Energieversorgern sollen dabei Wege gefunden werden, Windkraftanlagen für die Elektrolyse zu gewinnen. Dabei spielen Transport, Verteilung für die Mobilität sowie die stoffliche Verwertung in der Industrie eine Rolle.
• Der Landkreis Gießen forciert die Anschaffung von Wasserstoffbussen für den ÖPNV. Im 2. Halbjahr 2022 soll die erste Wasserstoff-Tankstelle in Gießen öffnen.
• Diverse Forschungsinstitute, Unternehmen und Akteure bieten rund um dem Thema Wasserstoff Möglichkeiten an:
  • Technische Hochschule Mittelhessen (THM): Forschungskooperationen und potenzielle Fachkräfte zur Gewinnung von Wasserstoff aus Windkraft;
  • In der Region sind erfolgreiche mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Elektromobilität & Grüner Wasserstoff etabliert, die in gemeinschaftliche Projekte eingebunden werden können.
  • IHK Gießen‑Friedberg: Arbeitskreisnetzwerk für die Elektromobilität
  • Landkreis Marburg-Biedenkopf: Entwicklung eines Wasserstoffkonzepts und Akteursnetzwerk, gefördert durch das Programm HyStarter des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Programm

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