Belgien
Markteinstieg

Nachhaltiges Bauen: deutsche Produkte sehr gefragt

14.05.2021

AHK debelux-Marktexperten erläutern das aktuelle Markteintrittsprogramm zum nachhaltigen Bauen in Belgien.

Der belgische Bausektor bietet für Unternehmen, die im Bereich des nachhaltigen Bauens tätig sind, viel Potenzial und erweist sich trotz der Corona-Pandemie als besonders krisenresistent. Der Bausektor erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von etwa 77 Mrd. Euro, was etwa 5% des BIP entspricht.

Claire Caby und Axel De Macq erläutern die Vorteile für deutsche Unternehmen und den Ablauf des Markteintrittsprogramms.

Welche Geschäftsmöglichkeiten bietet der belgische Markt deutschen Bauunternehmen?

Axel De Macq: Belgien ist ein sehr lukrativer Markt. Belgien fördert nachhaltige Bautechniken und Materialien. Je nach Region gibt es Renovierungsprämien und Zuschüsse, wenn nachhaltige Baumaterialien verwendet werden. Auch Gutachten von Energieexperten werden finanziell unterstützt.

Die Regionen haben ambitionierte Ziele: Bis 2030 bzw. 2050 sollen sehr hohe Klimaziele erreicht werden.

Welche Dienste oder Produkte aus Deutschland sind in Belgien besonders gefragt?

Besonders gefragt sind deutsche Ingenieure, die Energie‑Pässe ausstellen und Energietechniken kostengünstig evaluieren können. Gesucht werden außerdem Dämmstoffe aus Holz oder Zellulose sowie vorgefertigte Holzplatten und Lehmprodukte. Für Low‑Tech‑Lösungen sowie intelligente Lösungsansätz wie Domotik besteht auch Nachfrage in Brüssel bzw. in Belgien. Kostengünstige nachhaltige Bauelemente spielen auch eine große Rolle, da diese in Belgien sehr teuer sind? 

Warum ist gerade Nachhaltigkeit im Bau ein Thema in Belgien?

Der heutige Gebäudebestand Belgiens besteht aus beinah 4,6 Millionen Gebäuden, von dem etwa ein Viertel vor 1919 – also nach Ende des ersten Weltkriegs gebaut wurde. Es gibt also einen hohen Anteil an Altgebäuden mit Renovierungsbedarf. Dafür ist man auf Ingenieure, Fachkräfte und angepasste Baustoffe angewiesen.
Zusätzlich dazu besteht in der Bevölkerung der Wunsch, gesunde Baustoffe anzuwenden bzw. nach wirtschaftlich rentablen Wegen dorthin. Das ist ein Markt, den deutsche Unternehmen bedienen können.
Von Neubauten wird seit 2021 in Belgien zudem die Klassifizierung « Near Zero Energy » verlangt. Auch hierbei sind Fachkräfte und Produkte aus Deutschland gefragt.

Wie läuft das Markteintrittsprogramm ab?

Claire Caby: Über drei Tage verteilt nehmen Sie an einer Fachkonferenz sowie an Geschäftsterminen mit belgischen Firmen teil. Teil des Programms sind auch virtuelle Standortbesuche: Freuen Sie sich auf den preisgekrönten Umbau des Brüsseler Fährhafen sowie auf den komplett erneuerten Turm des World Trade Center.

Aufgrund der derzeitigen Einschränkungen läuft all dies digital ab. Wir unterstützen Sie bei  der Vorbereitung und führen Sie gern in die technischen Gegebenheiten im Vorfeld ein.

Was bietet AHK debelux den teilnehmenden Unternehmen?

Wir bieten Unternehmen die Gelegenheit, sich einen Überblick über die nachhaltige Bauwirtschaft Belgiens zu verschaffen. Mit Hilfe unserer Zielmarktanalyse und auf der Fachkonferenz können Sie sich aus erster Hand zum Markteinstieg informieren. Hier erhalten Sie die Möglichkeit Ihre eigenen Produkte und Dienstleistungen dem belgischen Fachpublikum vorzustellen. Auf vorab vereinbarten Geschäftstreffen mit interessierten belgischen Firmen können Sie Geschäftsmöglichkeiten von Angesicht zu Angesicht diskutieren.
Haben Sie keine Hemmungen vor Sprachbarrieren! Wir sorgen bei allen Programmpunkten für Verdolmetschung!

Was sind die Vorteile dieses Markteintrittsprogramms?

Die Geschäftsanbahnung ist bundesgefördert und bietet daher eine einmalige Gelegenheit zum vernünftigen Preis einen neuen Markt zu entdecken. Auch wenn Sie schon Erfahrungen am belgischen Markt haben, ist dies eine Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen.

Sie können sich Ihr Unternehmen als Qualitätsanbieter „Made in Germany“ in der Branche positionieren und sammeln wichtige Marktinformationen.

Wie muss ich meine Teilnahme vorbereiten?

Axel De Macq: Bereiten Sie Ihre Präsentation bei der Fachkonferenz am besten wie einen „Elevator‑Pitch“ vor. Sie werden fünf Minuten Zeit haben, Ihr Unternehmen und Produkt oder Services dem Publikum vorzustellen.

Halten Sie regelmäßig mit uns Kontakt! Wir erstellen mit Ihnen das Unternehmensprofil, dass wir den belgischen Unternehmen zusenden. So bereiten wir Ihre individuellen Gespräche vor und können zielgerichtet auf die potentiellen Partner eingehen.

Nutzen Sie auch unsere Angebote für eine gute technische Vorbereitung! Das garantiert Ihnen und anderen Teilnehmern einen reibungslosen Ablauf der digitalen Veranstaltung.

Sehen Sie die Interview auch im Video:

Ansprechpartner

Claire Caby

Bereichsleiterin
Markteintritt Belgien & Luxemburg

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