Der ifo Geschäftsklimaindex ist im September auf 98,8 Punkte gefallen, nach 99,6 Punkten im August (saisonbereinigt korrigiert).
Das meldete das Ifo-Institut in München. Dies ist der dritte Rückgang in Folge. Die Unternehmen waren weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Sie blicken außerdem skeptischer auf die kommenden Monate. Die Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten bremsen die deutsche Konjunktur. Die Industrie erlebt eine Flaschenhals-Rezession.
Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima hingegen deutlich verbessert. Die Beurteilung der aktuellen Lage stieg auf den höchsten Stand seit März 2020. Auch die Erwartungen hellten sich merklich auf.
Industrie drosselt Neubestellungen
Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex deutlich gefallen. Die Unternehmen schätzten ihre aktuelle Lage merklich weniger gut ein. Ein stärkerer Rückgang war zuletzt im Mai 2020 beobachtet worden. Auch der große Optimismus bei den Erwartungen aus dem Frühjahr ist nahezu verschwunden. Die Auftragsbücher sind noch immer gut gefüllt, aber die Neubestellungen flachen ab.
Dienstleister und Gastgewerbe zuversichtlicher
Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima verbessert. Dies war auf deutlich zuversichtlichere Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Die aktuelle Lage beurteilten sie jedoch etwas schlechter. Im Gastgewerbe und Tourismus ist nach der großen Skepsis im Vormonat eine gewisse Zuversicht zurückgekehrt. In der Logistik trübten sich die Aussichten hingegen ein, im Gleichklang mit der Industrie.
Lieferprobleme stimmen den Handel besorgt
Im Handel blieb der Index nahezu unverändert. Während die Händler mit ihrer aktuellen Lage etwas zufriedener waren, nahm der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate etwas zu. Eine große Mehrheit der Händler berichtete von Lieferproblemen bei der Beschaffung.