AHK debelux-Mitgliederversammlung 2025
Am 17. Juni 2025 luden wir unsere Mitglieder zur Jahreshauptversammlung ein. Im Anschluss standen ein Networking-Lunch und der Vortrag zum Thema "Thermische Intelligenz aus dem All für Resilienz und Sicherheit" von Dr. Lina Hollender, verantwortlich für Public Partnerships bei Constellr, auf dem Programm.
Neue Präsidentin stellt sich vor
Nach vier Jahren Präsidentschaft und elf Jahren im AHK debelux-Verwaltungsrat nahm Alexis Hallemans, Partner bei Nelissen Grade, Abschied als Präsident unserer Kammer. Daniela Theisinger, Managing Director Deutsche Telekom Global Business Belgium, wurde vom Verwaltungsrat zu seiner Nachfolgerin bestimmt. Sie stellte sich der Mitgliederversammlung vor.
Zudem wählten die Mitglieder einen neuen Verwaltungsrat: Niels Hessmann, Geschäftsführer Bayer Benelux seit 2024, beginnt sein vierjähriges Mandat.
Aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden sind Werner De Prins (Bayer), Volker Germann (Audi Brussels) und Pierre-Nicolas Werner (ArcelorMittal).
Deutsch-Belgisches Start-up plädiert für mehr europäische Investitionen im All
Nach der Mitgliederversammlung stellte Dr. Lina Hollender die Projekte der Firma Constellr vor. Das Unternehmen begann in Deutschland als spin-off des Frauenhofer Instituts und investiert dann in Belgien, ein wichtiger Standort für die Raumfahrtindustrie. Heute hat Constellr verschiedene Satelliten im All, die Wärmebilder der gesamten Erdoberfläche bieten. Diese werden u. a. auch mit KI-Software ausgewertet und verschiedenen Kunden zur Verfügung gestellt.
Diese thermale Technologie sei mittlerweile nicht nur klimatechnisch relevant, z. B. für Landwirtschaftsbau, sondern auch sicherheitstechnisch. Das Unternehmen habe Kunden von überall auf der Welt und möchte aktuell öffentliche Einrichtungen bzw. Regierungen hinzugewinnen.
Das Weltall füllt sich schnell
Dr. Hollender gab zu bedenken, dass die Abhängigkeit Europas von den USA sehr groß ist auf diesem Gebiet. Alle Satelliten werden aktuell von den USA aus ins All 'geschossen'. Europa müsse mehr in eigene Infrastrukturen investieren. Allerdings werde es schwierig sein, das Starten von Satelliten in Europa wettbewerbsfähig anbieten zu können. USA und China expandieren schnell mit ihren Infrastrukturen. Das Weltall ist ein wichtiger Investitionsort geworden. Aktuell gibt es 12.000 Satelliten. Die Plätze sind beliebt und werden in den nächsten Jahrzehnten schnell gefüllt sein. Constellr plant noch bis 2030 selbst 30 Satelliten in Umlauf zu bringen.
Als Start-up erhält Constellr finanzielle Unterstützung von der Europäischen Union bzw. von ESA (European Space Agency). Dennoch sei das 'scaling', also das Ausbauen und sich Etablieren als junges Unternehmen eine Herausforderung.